Ein Beispiel ist das Schlaraffische Spiel. Schlaraffia ist im Pronzip ein live action role-playing game (LARPG), das seit 1859 gespielt wird - durchgehend. Es enthält Aspekte von Imrovisationstheater , baut auf gemeinschaftlichem Spielen auf, den Prinzipien der Freundlichkeit, sogar der Freundschaft, und dem Ausüben von (Amateur) Künsten indem Humor, Kreativität und die Künste (im weiteren Sinne) genutzt werden. Das Spiel wird weltweit auf deutsch gespielt. Das Spiels findet als eine ironische Variante mittelalterlichen Ritterzeremoniells statt, aber auch mehr zeitgenössischer Pomp in Verwaltung und anderen Bereichen wird ausgeschlachtet. In diesem Rahmen äußern sich die Spieler zu immer wieder anderen Themen - auf spielspezifische Weise. Eine detaillierte Darstellung des Spielens im schlaraffischen Spiel habe ich in dem englischsprachigen Büchlein Schlaraffia – the faux dignitas of pseudo-knights versucht, das hier heruntergeladen werden kann.
Gewinner und Verlierer kennt das Spiel nicht wirklich, auch bietet es keine Dienstleistungen (so ist z.B. "Networking", um Geschäfte zu machen, tabuisiert). Jede Spielsession besteht aus zwei Teilen, der erste beschäftigt sich vor allem mit der Pseudo-Verwaltung der eigenen Rittertafel usw., im zweiten Teil wird vor allem künstlerische Kultur durch die sehr spezielle schlaraffische Brille betrachtet, was meist in kleinen Vorträgen von Texten geschieht, die man selbst geschrieben hat oder die man gefunden hat und die gut passen. Musik und Lieder sind wichtig für den rituellen Rahmen des Spiels, nich tnur die Eröffnung und den Abschluss der Spiel-Session, sondern wannimmer möglich. Beide Teile verbinden Rollenspiel und Improvisationselemente, die auf genau beschriebenen Aufgaben aufbauen. Während das Spiel von humorvollem Schlagabtausch und Wortwechslen um die Darbietung aller Arten von kulturellen Inhalten vorangetrieben wird, stellt das Prinzip der Freundschaft zwischen allen Mitspielern sicher, dass kein aggresiver Wettbewerb oder gar Angriffe gegen einzelne Spieler deduldet werden.
In diesem Spiel kann ich Ideen ausprobieren und auch vertiefen, die ich sonst vor mir herschöbe, ohne an ihnen zu "arbeiten" (für mich, nicht für meinen "Job"). Die Mitspieler im schlaraffischen Spiel haben Ansprüche, aber auch ein weites Herz für ihre Mitspieler, sie hören sich gegenseitig zu und spinnen die angebotenen Ideen weiter, wenn es passt - und sonst kommt etwas anderes dran. Dabei ist klar, dass wir Spieler nicht den gleichen Geschmack haben und auch nicht die selben Interessen! Und das ist wichtig für das Spiel: denn so kommen von verschieden Seiten unterschiedliche Einfüsse, die gemeinsam zum schlaraffischen Spiel werden: Manche spielen ein Lied vor oder zeigen eine Skizze oder ein Bild, das ihnen gefällt, andre dichten oder schreiben Prosa oder tragen etwas vor, das sie irgendwo entdeckt haben, und was ihnen wichtig und passend erscheint.
Nie geht es um Religion, Politik oder die Erwerbsarbeit des Einzelnen. Z.B. sind dort verschiedene Puppenformen und Anwendungen von Puppen von mir ausprobiert worden, die ich sonst nicht gemacht hätte. Mit einer habe ich das "Brückenturney" der Schlaraffia Flensburgia und Schlaraffia Malmöhus in Flensburg im September 2014 gewonnen. So bin ich z.B. in der Schlaraffia Malmöhus beheimatet, aber in allen anderen Spielstätten ebenfalls zum Mitspielen willkommen - eine ideale Basis, wenn man auf Reisen auch abends unter Freunden sein will und zugleich anderes erleben will, denn die Unterschiede zwischen den unterschliedlichen Spielgruppen sind ein großer Spass!
Spiel und Spiele: Brettspiel, Rollenspiel, Computerspiel, usw. Was macht eine Tätigkeit zu einem Spiel, und was macht ein Spiel zu einem guten Spiel?
Dabei u.a.: Online-Computerspiele als Faktoren des Sozialen. Themen sind z.B. Computerspiele als soziale und parasoziale Orte, die jenseits realer geografischer Orte belebbar sind. Dabei sind geschlechts- und altersspezifisches Nutzungsverhalten, Medienkompetenz und Sucht zu beachten.